Fährtenhund - OG Gersthofen

OG Gersthofen e.V.
Direkt zum Seiteninhalt

Fährtenhund

Ausbildung
Fährtenhund ( FPr 1-3, FH 1, FH2 )

Fährtenhundprüfung: FPr 1-3,  FH 1 und 2, IPO FH 1-2
Die Fährte ist der erste Teil der IPO für Gebrauchshunde Prüfung. Sie wird auch als Spezialisierung betrieben mit den anspruchsvollen Fährtenhund 1 (FH1) und Fährtenhund 2 (FH2)  (IPO 1,2).

Der Hund erfährt seine Umwelt überwiegend über seinen hervorragend ausgeprägten Geruchssinn. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Hunde mindestens 1 Millionen mal besser riechen können als Menschen. Diese natürliche Veranlagung des Hundes macht man sich bei der Fährtenarbeit zunutze.

Grundsätzlich können alle Hunde zum Fährtenhund ausgebildet werden. Das Alter des Hundes ist für die Ausbildung nicht sehr wichtig, aber auch hier gilt:

"Früh übt sich." So kann schon mit einem Hund die Fährtenarbeit im Alter von 2-3 Monaten beginnen. Aber auch älteren Hunden kann immer noch das Fährten antrainiert werden. Die Fährtenausbildung ist ein Hundesport für Jung und Alt, dies gilt für Mensch und Tier.
Fährtenhundausbildung ist Fleißarbeit, je nach Veranlagung und Vorhaben kann entweder täglich oder auch nur 2-3 Mal wöchentlich. Fährtenhundausbildung ist ein sehr zeitaufwendiges Hobby.
Aber es lohnt sich und macht viel Spaß.

Wie sucht der Hund eine Fährte?

Der Hochwindsucher:
Diese Hunde interessieren sich weniger für die Gerüche am Boden als vielmehr für die Gerüche, die in der Luft schweben. Sie suchen nach der Geruchsquelle und folgen dabei mit der Nase der "Luftfährte" mit erhobenem Kopf, bzw. hoher Nase.
Dieses Bild hat jeder von uns schon mal gesehen oder auch selber erlebt, wen uns ein Geruch in die Nase kommt und der Hund oder auch wir selber, diesen Geruch schnuppernd aufnehmen und folgen.

Der Spürhund:
Sie richten sich nach den Hautduftstoffen von Lebewesen, die sich entlang einer Spur oder ca. 60 cm über dem Boden befinden, deshalb suchen sie mehr mit halbhoher Nase. Diese Hunde sind nicht "Spuren treu", um ihre Fährte zu verfolgen, pendeln sie häufig, kürzen ab, überschießen leicht Richtungsänderungen und teilweise bewegen sie sich auch deutlich versetzt zur eigentlichen Spur.

Der Fährtenhund:
Orientiert sich vorwiegend anhand der Bodenverletzung, die durch Fußabdrücke erzeugt werden. Diese Hunde folgen mit tiefer Nase dem jeweiligen Eigengeruch der Fährte. Die Hunde sind für unsere Zwecke am besten geeignet, sie sind Spuren treu und lassen sich auch durch Wind und Wetter nur wenig beeinflussen.



Was für Gerüche gibt es?
Wenn man eine Fährte legt, egal wie, werden hierdurch bestimmte Gerüche freigesetzt.

Gerüche des Fährtenlegers:
Schweiß, Parfüm, Kleidergeruch, Zigarettengeruch und Hautschuppen usw. also alles Gerüche, die von der Person selbst ausgehen, man nennt diese Gerüche den Individualgeruch. Nachteil dieses Geruchs ist, dass er in der Regel bis ca. 60 cm über dem Boden schwebt und deshalb vom Wind leicht weggetragen werden kann.
Selbst an windstillen Tagen hält sich dieser Geruch nicht länger als ca. 30 Min. in der Luft.

Bodenverletzung:
Die Bodenverletzung findet statt, sobald man eine Fährte legt. Durch Fußabdrücke wird jeder Boden in verschiedener Weise verändert, verletzt. Es gibt die Gerüche, die durch die Veränderung der Erdkruste (z.B. blanker Acker) freigesetzt werden, dann den Geruch von verletzten Pflanzen (Acker mit Saat, Wiesen usw.) und zu guter letzt haben wir dort noch die Mikroorganismen, welche durch den Fußabdruck zerdrückt werden. Die Gerüche, die über die Bodenverletzung entstehen, sind für den Hund am längsten erhalten. Je nach Witterung können sie sich über mehrere Tage halten.

Der Aufbau in der Fährtenarbeit sollte so erfolgen, dass der Hund sich in erste Linie an dem Geruchsfeld der Bodenverletzung orientiert und erst in zweiter Linie an dem Individualgeruch des Fährtenlegers. Da z.B. eine mit Gummistiefeln gelegte Fährte kaum menschlichen Geruch annehmen kann, da durch das nicht atmende Gummi nur geringe Mengen an Duftstoffen auf den Boden dringen.
Der Hund sollte von Anfang an lernen, eine Fährte ruhig, konzentriert und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal aufgenommenen Mischgeruch von Anfang bis Ende konsequent verfolgen.
Der Hund sollte regelmäßig fährten, weil er nur dann die Arbeitsfähigkeit seines Geruchgedächtnisses steigern kann und dadurch das Unterscheidungsvermögen seiner Hundenase vergrößert. Anfangs sollten wir täglich trainieren, später aber nicht mehr als 2 - 3 mal in der Woche.

Fährtenarbeit ist Fleißarbeit, wie schon erwähnt. Deshalb sollte sich jeder, der sich dazu entscheidet, darüber im Klaren sein, dass er diesem Hobby viel Zeit zur Verfügung stellen muss, wenn er einen sicher arbeitenden Fährtenhund haben möchte. Aber viele Hundebesitzer machen mit ihrem Hund viel zu wenig. Viele Hunde sind völlig unterfordert.  Fährtenarbeit ist eine gute Beschäftigung für den Hund, da es ihn extrem fordert. Er muss hoch konzentriert arbeiten, wenn er eine Fährte sauber ausarbeiten will. So ist der Hund gefordert und ausgelastet zu gleich.

© OG Gersthofen e.V.
All Rights Reserved.
Zurück zum Seiteninhalt